Die beeindruckende farbige Nachbildung des 5x3 Meter großen Mosaiks der Alexanderschlacht nimmt Sie mit auf eine besondere Entdeckungsreise in die Geschichte.
Das Originalmosaik wurde 1831 bei Ausgrabungen in Pompeji in der „Casa del Fauno“ (Haus des Fauns) gefunden, ist eines der bekanntesten römischen Mosaike und circa 2100 Jahre alt. Es zeigt aller Wahrscheinlichkeit nach die Schlacht bei Issos im Jahre 333 v. Chr., zwischen Alexander dem Großen und dem persischen Großkönig Dareios III. Zu sehen ist eine wilde Schlachtszene mit mehreren Reitern, Bewaffneten, Pferden und Streitwagen. An der Spitze seiner Truppen stürmt vom linken Bildrand Alexander der Große heran und versucht den Perser im Kampf zu treffen. Dareios hat den Körper bereits zur Flucht gewandt, lediglich sein Blick richtet sich auf Alexander.
Ein seltener Kunstschatz auf Schloss & Gut Liebenberg
Die Mosaikkopie auf Fayencefliesen stammt vermutlich aus der Keramikmanufaktur Guistiniani bei Neapel. Sie traf, zusammen mit der von König Friedrich Wilhelm IV für die Römischen Bäder in Potsdam bestellten Kopie, etwa Ende 1843 in Liebenberg ein.
1 Das Mosaik ist wahrscheinlich ein Geschwisterstück zu der Potsdamer und der englischen Kopie (Chatsworth Castle, Derbyshire).
Zur Erwerbungszeit befand sich Liebenberg im Aufwind und der Gutsherr Karl Adolf Freiherr von und zu Hertefeld (1794-1867) hatte seinen Wohnsitz permanent hierher verlegt. Das Gut prosperierte durch Einführung neuer landwirtschaftlicher Methoden.
Der seltene Kunstschatz wurde wahrscheinlich initial als Fußbodenbedeckung im ehemaligen Archivgebäude verwendet – eine ähnliche Verwendung wie in den Römischen Bädern in Potsdam. Spätestens um 1900 wurde die Alexanderschlacht in den Waffensaal als Wandschmuck verbracht.
In den 1950er Jahren wurde das Wandbild aus dem ehemaligen sogenannten Waffensaal abgenommen
2 und war danach bis 2002 im Obergeschoss des Schlosses angebracht.
Zum Tag des offenen Denkmals 2018 wurde dieser seltene Kunstschatz seit Langem erstmals wieder auf Schloss & Gut Liebenberg ausgestellt. Dazu wurde vorab die Mosaikkopie aufgebaut und in Augenschein genommen. Eine Bestandsaufnahme durch den Diplom-Restaurator Cord Brune, Uta Scholz, Restauratorin von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und Dr. Thomas Steller, Leiter Bildung und Museum, zeigte, welche Teile vorhanden und in welchem Zustand sie sind.
Langfristiges Ziel ist die dauerhafte Sicherung, Wiederherstellung und öffentliche Präsentation dieses wertvollen denkmalgeschützten Objekts. Dies geschieht mithilfe des Museumsverbandes Brandenburg und weiterer noch zu gewinnender Projektpartner.
Gern können Sie uns bei diesem Projekt unterstützen. Kontakt: Dr. Thomas Steller, thomas.steller@dkb-stiftung.de
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Die frühere unsachgemäße Behandlung hat Spuren hinterlassen – deshalb machte sich die Alexanderschlacht auf die Reise an die FH Potsdam, um dort wissenschaftlich untersucht und teilweise restauriert zu werden.
1 (Vgl.: Nehls, Harry, Kurzer Nachtrag … in: Landesgeschichtliche Vereinigung Brandenburg e.V. Mitteilungsblatt, 95/1994 Heft 1, S. 9ff.
2 Dokumentensammlung VSQ 17, 19, 21.)